Franz Rudolf Wanka
Gemälde aus der Nachlass-Sammlung zum 110. Geburtsjahr
Gezeigt werden Ölbilder, Gouache-, Tempera- und Aquarell-Arbeiten des Künstlers, der stark beeinflusst war von der Pariser Schule und den bedeutenden Expressionist*innen des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt Werke der Nachkriegszeit von 1945 bis 1976. Komponierte Stillleben und farbintensive Landschaften zeigen den stilistischen Wandel seiner Malerei, Portraits und Akte zeigen den Wandel von klassischer Malkunst zur expressionistischen Strenge in Form, Farbe und Linie, wobei Abstraktion als Mittel höchster Expressivität sein künstlerisches Schaffen in allen Themen herausforderte.
Geboren am 28. August 1908 in Neumarkt, besuchte Franz Rudolf Wanka zunächst das Konservatorium in Prag und fand durch Studienreisen nach Paris und Italien zur Malerei. 1929 immatrikulierte er an der Wiener Malakademie und wechselte ein Jahr später an die Prager Kunstakademie. 1936 diplomierte er an der Akademie in Prag in der Meisterklasse von Professor Willi Nowak und gewann Kunstpreise. 1939 unterbrach die Wehrmacht seine erste Schaffensperiode.
Mit dem künstlerischen Neubeginn 1945 im oberbayerischen Lager Kloster Seeon ist er Mitbegründer der Künstlergruppe „Roter Reiter“, die mit namhaften nationalen und internationalen Ausstellungen auffällt. Ab 1946 war er Mitglied der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft, stellte regelmäßig in der jährlichen Großen Kunstausstellung im Haus der Kunst in München aus und fand bei Ausstellungen hohe Anerkennung. Neben der Schaffensperiode von Seeon (1945-1948), gekennzeichnet durch Eindrücke eines kargen Lagerlebens, zeigt die Obinger Periode (1948-1957) farbfreudige expressive Landschaften, Stillleben und Portraits. Die folgende Münchner Periode (1957-1976) zeichnet sich durch abstrakten Expressionismus aus, in gegenstandsverfremdeter und gegenstandsloser Form. Die Retrospektive zeigt Werke aus allen drei Schaffensperioden.