Theater Grenzenlos: Was wir erben
Zum Ende des Jahres lädt das Theater Grenzenlos wieder zu einem intimen Theaterabend mit anschließendem Austausch ein. In dem neuen Stück „Was wir erben“ geht es um ein sehr persönliches und sehr universelles Thema: Familie.
Das Stück handelt von einer Gruppe junger Menschen, die sich mit dem Erbe ihrer Verwandten, und was es für sie bedeutet, beschäftigt. Welche Geschichten, welche Entscheidungen und Ereignisse bilden die Grundlage unserer Weltsicht? Und wie gehen wir heute damit um?
Eine Mutter und ihr Sohn stehen vor dem Haus der Ahnen. Sie müssen es ausräumen und auflösen, denn nun wohnt niemand mehr darin. Beim Aufräumen all der Sachen durchleben sie nochmals Erinnerungen, nehmen sich Zeit zu trauern und zu reflektieren. In dem Haus begegnen sie auch den Geistern ihrer Ahnen. So lernen sie diese neu kennen und verstehen und gewinnen die Kraft, ihren zukünftigen Lebensweg zu beschreiten.
Das Ensemble dieses Theaterprojektes bilden junge Menschen mit Fluchtgeschichte aus Uganda und der Ukraine. Unter der Regie von Clara Hanae Tolle wurde das Stück gemeinsam mit den Darstellenden in regelmäßigen Treffen entwickelt. Diese Treffen sollen den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, sich kreativ mit bestimmten Thematiken zu befassen, sich selbst und andere spielerisch kennenzulernen und sich künstlerisch auszudrücken. Ganz dem Anspruch des Theater Grenzenlos folgend entstand ein einfühlsames Theatererlebnis, das mit wenigen Worten viel erzählt und das Publikum einlädt zu einem Abend über Familie, Herkunft und Zukunft.
Theater Grenzenlos hat sich seit seiner Gründung 2016 zur Aufgabe gemacht, mit jungen Geflüchteten künstlerisch anspruchsvolle Theaterprojekte umzusetzen, die sich neben ihrer jeweiligen, häufig sehr traumatischen Fluchtgeschichte ganz besonders mit dem Verlust von Heimat und der Suche nach Zugehörigkeit in einem neuen Land beschäftigen. Zentrales Anliegen ist dabei, den Jugendlichen einen geschützten Raum zu geben, in dem sie ihre Geschichten in eine kreative Form gießen und ihre Grenzen ein Stück weit überwinden können. Dadurch gestalten sie im besten Fall gestärkt und selbstbewusster ihren oft schwierigen Alltag. Um sprachliche Barrieren zu umgehen, begibt sich das Theater Grenzenlos stets auf die Suche nach Theaterformen, die mit wenig Text und poetischen Bildern arbeiten. Das Projekt fördert zudem den Kontakt zwischen verschiedenen Gruppen unserer Stadt, macht komplexe Thematiken rund um Migration und die vielfältige Gesellschaft greifbar und diskutierbar -hafft Orte der Begegnung und des Verstehens.
Anschließend lädt das Theater Grenzenlos zum Austausch bei Getränken und Snacks ein.
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Mitwirkende
Regie/Konzept: Clara Hanae Tolle
Theaterleitung: Viktor Schenkel
Ensemble: Joseph Kitakule, Alina Ivanova, Jane Nanyange, Birungi Elizabeth Nalubuga und Timothy Kibirango