Blauer Vogel goes Camp
Street-Art mit dem Münchner Künstlertrio „Der blaue Vogel“ und Flüchtlingen in der Bayernkaserne
Gemeinsam mit der Kunstpädagogin Marlene Pruss, dem Münchner Künstlertrio „Der blaue Vogel" und Flüchtlingen in der Bayernkaserne haben wir die Kleiderkammer (Haus 28) des Camps neu gestaltet. Neben der Kunst standen dabei Spaß und Selbstermächtigung der Camp-BewohnerInnen im Zentrum. Denn meist haben die Flüchtlinge auf Ihrer Flucht und nach Ankunft in Deutschland viel Fremdbestimmung erleben müssen.
Am Freitag, den 6. Februar 2015, ging es um 17 Uhr los. In der Kunstwerkstatt der Mohr-Villa wurden im Rahmen des Workshops „Mohr-Villa trifft Flüchtlinge“ Schablonen (Stencils) angefertigt, die eine wichtige Grundlage für die Aktionen an der Wand bildeten. Mit viel Tee und Kaffee wurde ab Samstag, den 7. Februar, den winterlichen Temperaturen getrotzt und das gemeinsame Konzept des Künstlertrios „Der blaue Vogel“ und der Kunstpädagogin Marlene Pruss umgesetzt.
Zunächst wurden die Wände lila gestrichen und erste Silhouetten mit den Schablonen vom Vorabend in Magenta-farbtönen an die Wand gesprayt. An der Stirnseite des Gebäudes wurde nach und nach ein großer blauer Vogel zum Leben erweckt. Die Partizipation und Begeisterung am Projekt waren großartig, trotz eisiger Kälte. Sowohl alle freiwilligen HelferInnen als auch die Bewohner waren mit Spaß und Elan dabei.
Am Sonntag, 8. Februar 2015, nahm das riesige Kunstwerk mehr und mehr seine endgültige Form an, während der lila Hintergrund am unteren Drittel der Wand mit weiteren kleineren gesprayten Motiven gefüllt wurde. Das Künstlertrio ließ sich bei der Arbeit an der langen Wäscheleine im oberen Bereich der Wand inspirieren und das große Bild wurde von spontanen Ideen ergänzt.
Das Ergebnis ist genial und hat alle Ziele mehr als erfüllt: Man erkennt auf den ersten Blick, dass sich die Kleiderkammer in der Halle befindet. Aus vielen kleinen, aber bedeutungsvollen Details ist ein vielfältiges, farbenfrohes Kunstwerk gewachsen. Und das Besondere daran: Es wurde von Menschen mitgestaltet, die in der Bayernkaserne wohnen.