Wünsch Dir was
Tanztheater von und mit Theresa Ihrler
Die junge Truppe, bestehend aus Schülern und Studenten, stellen die Geschichten und Wünsche der Opfer des Krieges dar. Was sind die Träume der Kriegskinder? Existieren sie noch? Was bedeutet es, als Kind in einem Land voller Gewalt, Zerstörung und Angst aufzuwachsen?
Beim Tanztheater „Wünsch Dir was“ geht Theresa Ihrler zusammen mit ihrem Tanz- und Schauspielensemble dieser Frage auf den Grund. Die Geschichte eines Jungen aus Syrien, der von der Ermordung seiner Familie erzählte, gab Ihrler den Anstoß zu diesem Theaterstück. Zunächst erarbeitete sie sein Schicksal als Solo-Performance, doch bald darauf beschloss Sie, dieses Stück Kriegsgeschichte zusammen mit Kindern und Jugendlichen aufzuführen, und suchte in verschiedenen Schulklassen nach Interessierten.
Seit neun Monaten beschäftigen sich Ihrler und ihr Team nun schon mit dem Krieg in Syrien, insbesondere mit dem Schicksal der Kinder. „Es lassen sich klare Parallelen erkennen zwischen der derzeitigen Situation der syrischen Jugend und der Generation, die nach dem Ersten Weltkrieg ohne Perspektiven und Ziele zurückblieb“, erklärt Ihrler. „Mit ‚Wünsch Dir was‘ möchten wir aufmerksam machen, welch tiefe Narben der Krieg bei den Opfern hinterlassen kann. Der Zeitpunkt des 100. Jahrestags des Endes des ersten Weltkriegs ist ideal, um den Menschen, die vom Krieg geprägt sind, eine Stimme zu geben.“ Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges blieb eine junge Generation zurück, die aufhörte zu träumen, ihre Kindheit und Jugend war vorbei. Krieg nimmt Träume und spült sie weg. Das war während des ersten Weltkriegs zu spüren und ist derzeit auch in Syrien gegenwärtig. Die Gruppe hinter „Wünsch Dir was“ möchte Geschichten aus Syrien erzählen, aber auch ihre Träume und Wünsche, was sich in der heutigen Welt verändern soll.
Die erst 23-jährige Münchnerin Theresa Ihrler studiert seit 2017 Schauspiel an der Zürcher Hochschule der Künste. Ihre Tanz- und Theatergruppe wuchs im Laufe der Zeit zu einer Truppe verschiedener Nationalitäten und Altersstufen heran. Gemeinsam mit ihrem Team will sie zum Nachdenken anregen und inspirieren, wieder groß zu träumen, um die Welt ein Stück weit zu verändern: „Wir spielen mit der Hoffnung und Sehnsucht einen Unterschied machen zu können, auch wenn er erstmal klein erscheint.“
„Wünsch Dir was“ findet zeitgleich mit dem Auftakt der Kunstaktion „Never again“ zum Gedenken an die Opfer des ersten Weltkriegs statt.